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Foto: Brillux

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In Zeiten, in denen es einen Mangel an qualifizierten und guten Fachkräften gibt, wird es immer schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten. Eine Methode, mit der das leichter gelingt, ist das sogenannte Employer Branding. Ziel der Aktivitäten, die unter diesem Begriff zusammengefasst werden, ist es, eine positive Arbeitgebermarke zu schaffen. Letztlich bedeutet das, in der Öffentlichkeit nicht nur ein gutes Image aufzubauen, dass die eigenen Produkte und das Unternehmen umfasst, sondern auch das Image zu haben, ein toller Arbeitgeber zu sein. Fünf Faktoren, die dabei helfen können, möchten wir Ihnen an dieser Stelle vorstellen. [ttt-gallery-image] Fünf weiche Faktoren, mit denen Sie Mitarbeiter gewinnen können: 1. Vertrauen: Der Mitbegründer vom Great place to work Institut, Robert Levering, meint: „…Durch die Analyse der weltbesten Arbeitsplatzkulturen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass Vertrauen der alles entscheidende Faktor ist. Dies gilt für alle Unternehmen, unabhängig ihrer nationalen Kultur, Branche, Größe oder ihres Alters. Wenn das Vertrauen am Arbeitsplatz gestärkt wird, können alle Unternehmen ihre Geschäftsergebnisse verbessern, da Kooperation und Innovation auf Vertrauen aufbauen.“ Für Sie als Chef gilt daher: Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern und zeigen Sie ihnen das auch. Zudem hat dies für beide Seiten positive Effekte: Sie können Aufgaben delegieren und sparen somit Zeit, ihre Mitarbeiter dagegen werden dies mit mehr Engagement und höherem Selbstvertrauen belohnen, dass sich wiederum positiv auswirkt – auf ihre Leistung ebenso wie auf das Betriebsklima. 2. Wertschätzung: Für jeden zweiten Mitarbeiter ist die Wertschätzung am Arbeitsplatz der wichtigste Faktor. Ein kleines Lob kann somit Wunder wirken. Es ist so einfach, es kostet nichts und es hat einen nachhaltigen Effekt. Wie viel Lebensfreude in einem Lob steckt, zeigt eine aktuelle Umfrage des Happiness Instituts, für die forsa über 2.000 Menschen in Deutschland befragte. Ein nettes Wort, ein Dankeschön, ein Schulterklopfen im richtigen Moment können demnach gerade am Arbeitsplatz Wunder bewirken. Für mehr als jeden zweiten erwerbstätigen Deutschen ist es ein wichtiger Lebensfreudegarant, von den Kollegen und auch vom Chef geschätzt und respektiert zu werden. Damit zählt das Lob am Arbeitsplatz noch mehr als die Wertschätzung durch Freizeitpartner (47 %) und Bekannte (43 %). Die gute Nachricht für alle Chefs: Wer seine Mitarbeiter lobt, bekommt auch viel dafür zurück. So arbeiten Menschen mit großer Lebensfreude laut der Happiness-Studie gründlicher (81 % gegenüber 60 % der Befragten mit geringer Lebensfreude) und bewältigen ihre Aufgaben wirksam und effizient (72 vs. 53 %). Außerdem erledigen sie Dinge sofort und schieben sie nicht auf (45 vs. 33 %). 3. Gesundheitsvorsorge: Die Bereitschaft zur Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements in Unternehmen steigt. Nicht nur weil Betriebe für Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung jährlich bis zu 500,– Euro pro Mitarbeiter steuerlich geltend machen können, sondern gerade, weil die moderne Arbeitswelt zu immer mehr Fehlzeiten insbesondere aufgrund psychischer Erkrankungen führt (vgl. dazu auch den Mappe-Brennpunkt „Erschöpft & ausgebrannt“ in Heft 07/2012). Betriebliches Gesundheitsmanagement ist somit ein wichtiger Faktor für den dauerhaften Erfolg eines Unternehmens. Es umfasst alle Maßnahmen, die zur Stärkung eines gesunden Arbeitsklimas und zur gesundheitlichen Stabilisierung der Mitarbeiter beitragen. Dazu gehören u.a. die Förderung der individuellen Fähigkeiten der Mitarbeiter sowie körper- und mentalorientierte Angebote zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und der Gesunderhaltung. Aus Arbeitnehmersicht sind Unternehmen, die über ein betriebliches Gesundheitsmanagement verfügen, deutlich attraktiver als andere. Die Einführung von betrieblichem Gesundheitsmanagement wird in Zukunft stark zunehmen, weshalb auch der Bedarf nach kompetent ausgebildeten betrieblichen Gesundheitsmanagern sehr groß ist. (Quelle: IHK) 4. Flexible Arbeitszeiten: immer mehr Berufstätige schätzen es, wenn der Arbeitgeber auf private Veränderungen und Bedürfnisse seiner Mitarbeiter eingeht. Aber auch die Unternehmen profitieren, wenn sie auf branchen-, betriebs- und mitarbeiterspezifische Umstände und Bedürfnisse reagieren. Wichtige Aspekte können dabei die Vermeidung von zuschlagspflichtiger Mehrarbeit, bedarfsorientiertes Arbeiten, längere Betriebszeiten, Anreize für kundenorientiertes Arbeiten oder Flexibilität bei Auftragsschwankungen sein. Die Möglichkeiten der flexiblen Arbeitszeitgestaltung sind äußerst vielfältig – für jeden Betrieb ist hier etwas passendes dabei. 5. Kinderbetreuungsangebote: immer mehr (junge) Frauen wollen oder müssen in Vollzeit berufstätig sein. Und auch Väter kann ein firmeninitiiertes Kinderbetreuungsangebot ein zugkräftiges Entscheidungskriterium sein, bei einem Unternehmen anzufangen. Dabei gibt es auch hier die unterschiedlichsten Möglichkeiten für die Betriebe, ihre Arbeitnehmer zu unterstützen: Das kann von einem Zuschuss für die Tagesmutter und die Kita bis hin zum betriebseigenen Kindergarten gehen. Generell gilt: Zeigen Sie, dass Sie Ihre Mitarbeiter ernst nehmen, deren Bedürfnisse sehen und achten und sie in ihrer Art wertschätzen. Wenn Sie immer im Hinterkopf haben, dass Ihre Mitarbeiter Ihr wichtigstes Kapital sind, dass Sie im Unternehmen halten möchten  – zumal Sie in jeden einzelnen Mitarbeiter Zeit, Geld und Wissen investiert haben – werden Ihnen jede Menge Vorzüge einfallen mit denen Sie Mitarbeiter gewinnen und bei sich im Betrieb halten können – und das jenseits eines überzogenen Gehaltes. Interessant ist dabei auch die Kenntnis aktueller Studien. Diese zeigen nicht nur, dass Arbeitnehmer solche Arbeitgeber bevorzugen, die die oben genannten Faktoren beherzigen. Viele sind auch bereit, eine Arbeit mit einer geringeren Entlohnung anzunehmen, wenn diese und ähnliche Faktoren (z. B. ein kurzer Arbeitsweg) – also letztlich die Work-Life-Balance – stimmen. Mit einem positives Betriebsklima, flexible Arbeitszeitmodelle etc. können dem Arbeitgeber somit nicht nur Arbeitgeber gewinnen und halten, sondern sogar Geld sparen. Foto: Brillux

Mitarbeiterzufriedenheit durch Wertschätzung
In der Oktober-Ausgabe der MAPPE 2013 geht es unter anderem um den Wertewandel in Unternehmen. Wir zeigen, wie sich dieser auswirkt und wie Malerunternehmen diesen Trend in puncto Mitarbeiterzufriedenheit für sich nutzen können. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass Mitarbeiter und Unternehmer IMMer mehr Wert auf gegenseitige Wertschätzung legen. Das führt zu höherer Zufriedenheit auf beiden Seiten und verbessert neben der Zusammenarbeit auch das Arbeitsergebnis und den Ruf des Arbeitgebers bei potentiellen Mitarbeitern. Ein Weg, diese höhere Zufriedenheit mit ihren positiven Effekten zu erzielen, ist die sogenannte wertschätzende Kommunikation. Dabei geht es darum, auf die Bedürfnisse und Gefühle einzugehen, die hinter Handlungen und Konflikten stehen. Wer sich über seine eigenen Bedürfnisse und Gefühle im Klaren ist, kann auch empathischer und wertschätzender mit seinen Mitmenschen umgehen. Dies führt zu einem Miteinander, das nicht verurteilt, sondern auf die Bedürfnisse und Gefühle gerichtet ist. Wertschätzende Kommunikation ist deshalb als Ausdruck der Herzensbildung zu verstehen, das bedeutet, sich darin zu üben, mit dem Herzen zu interagieren, um z. B. potenzielle Konflikte in friedliche Gespräche umzuwandeln und einfühlsame Verbindungen zu entwickeln. [ttt-gallery-image] So bringen Sie Ihren Mitarbeitern Wertschätzung entgegen Für die unternehmensberaterin Marianne Grobner, die auf www.managementpraxis.ch Tipps zum wertschätzenden Miteinander gibt, ist klar: »Verbales Lob ist nur eine Form, Mitarbeitern Wertschätzung zu zeigen, aber nicht die einzige. Da gibt es auch noch andere Möglichkeiten der Wertschätzung.« Als erstes nennt sie die Aspekte Nähe, Kontakt, gemeinsame Zeit. »In unserer hektischen Betriebsamkeit ist Zeit wohl eines der größten Zeichen von Wertschätzung: Keine überfallsartigen Besuche sondern Zeiten, in denen ich als Führungskraft nicht nur körperlich da, sondern wirklich ›präsent‹ bin. In solchen Momenten der Nähe kann ich zuhören, auf den Mitarbeiter eingehen und ihn bzw. sie ernst und wahrnehmen.« Auch Würdigung ist für Grobner eine Möglichkeit, seinen Gegenüber wertzuschätzen. Denn wenn Mitarbeiter mit der Leitung von Projekten oder verantwortungsvollen Aufgaben betraut werden, ist das ein Zeichen der Anerkennung. Auch die Möglichkeit, mit den eigenen Ideen in Erscheinung treten zu dürfen und z. B. ein Konzept vor der Geschäftsleitung präsentieren zu können oder bei wichtigen Kunden/Projekten einbezogen zu werden ist, Würdigung ohne ausdrückliches Lob. Letztlich handelt es sich dabei um einen Ausdruck von Vertrauen. »In die Kategorie der Würdigung gehören für mich auch das Umsetzen von Ideen, die Mitarbeiter eingebracht habe. Und das mit Nennung des Urhebers und nicht als Idee der Führungskraft«, erklärt Grobner. Genauso zählt für sie, »die Möglichkeit, eine Fortbildung zu besuchen, oder die Vergütung besonderer Leistungen durch eine Prämie.« Zudem gibt es sehr persönliche Zeichen der Würdigung: das Gratulieren zum Geburtstag, die Feier zum Firmenjubiläum und persönliche Weihnachtswünsche. Diese sollte »kein Massenmail sein, sondern mit persönlichen Worten, von Hand geschrieben oder als Kurzbesuch vor Weihnachten«. [ttt-gallery-image] Kleine Geschenke erhalten nicht nur sprichwörtlich die Freundschaft, sondern sind auch ein Zeichen von Wertschätzung. »Einmal spontan ein Eis für die gesamte Mannschaft, wenn es heiß ist, ein Blumenstrauß auf dem Tisch der Mitarbeiterin – einfach so als ›Danke‹ zwischendurch – das überrascht und freut ohne große Worte«, erklärt die Beraterin. »Je individueller die Geschenke, desto stärker zeige ich, dass ich mich mit dem Mitarbeiter als Mensch befasst habe: Der spezielle Tee für den Teetrinker, die exklusive Schokolade für die Mitarbeiterin in der Telefonzentrale oder der Poesieband für die selbst Gedichte schreibende Sekretärin.« Grobner weiß: »Um auf diese Art schenken zu können, muss ich auch gut in Kontakt mit den Mitarbeitern sein: Erst beim interessierten Zuhören, komme ich auf Ideen für derart persönliche kleine Aufmerksamkeiten – hier schließt sich der Kreis zu Punkt 1.« Auch verbales Lob ist laut Grobner nicht zu unterschätzen: »Darunter verstehe ich ausgesprochene, direkt an die Person gerichtete Wertschätzung ohne Hintergedanken, also ohne Forderung oder Kritik.« Sie weiß aus erfahrung, dass es in vielen Fällen Lob nur bei ritualisierte Anlässen, wie z. B. Weihnachtsfeier, Firmenjubiläum oder Pensionsantritt gibt. »Diese Rituale sind wichtig«, erklärt die Unternehmensberaterin. »Doch im Idealfall kommt Lob auch einmal unerwartet: Das spontane: ›Danke für den Kurzbericht von der Projektsitzung‹ oder das Feedback ›Ihre Präsentation war klar und übersichtlich‹ sind jetzt noch keine spektakulären Lobeshymnen. Trotzdem tun solche Feststellungen gut und wirken oft nachhaltiger, als eine gute Mitarbeiterbeurteilung im Jahresgespräch«, weiß Grobner. »Wenn wir für Dinge, die gut funktioniert haben öfter einfach ›Danke‹ sagen, verliert verbales Lob vielleicht auch den Geruch von peinlicher Berührtheit und Misstrauen«, macht sie deutlich. »Wenn es uns dann auch noch gelingt statt ›gar nicht so schlecht‹ einfach ›gut‹ zu sagen, sind wir auf einem guten Weg.«
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