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Tüpfellacke

Tüpfellacke sind Effektlackfarben, die auch als Tupfeffekt-, Sprenkel- oder Kleckerlacke bezeichnet werden. Der relativ dickflüssige Lack – meist Nitrolackfarbe – wird bei niedrigem Druck mit der Spritzpistole punktartig aufgetragen, und zwar nacheinander (bei Doppelpistolen gleichzeitig) in verschiedenen Farbtönen. Das Ergebnis ist eine auf einem Grundton mehrfarbig gesprenkelte, unempfindliche Fläche, auf der Flecken und Kratzer kaum auffallen. Diese Art der Musterung ist z.B. für strapazierte Wandbeläge beliebt.

Zu den Tüpfellacken zählen auch die Multicolor-Lackfarben (auch als Mosaiklacke bezeichnet), in denen bereits mehrere Farbtöne gemischt nebeneinander enthalten sind. In einem Spritzgang werden mehrere Farbtöne zugleich aufgetragen und liegen in der Beschichtung getrennt vor wie beim nacheinander Auftragen mit gewöhnlichem Tüpfellack. Sie werden als Mehrfarbeneffektanstrichstoffe bezeichnet. Darunter versteht man Beschichtungsstoffe, die aus zwei unverträglichen Komponenten bestehen, meist Nitro- oder Nitrokombilacken und Dispersionsfarben. Jede dieser Phasen enthält farbig unterschiedliche Pigmente. Beim Spritzen bleiben die einzelnen unverträglichen Farbpartikel nebeneinander liegen und bilden einen dekorativen Mehrfarbeneffekt.

Die Beschichtungsstoffe werden meist anhand von Farbkatalogen mit Farbmustern nach Nummern bestellt. Das Herstellerwerk schreibt die für gleichmäßigen Auftrag zu beachtenden Einzelheiten (Spritzdüsengröße, Spritzdruck) genau vor. Die Filmoberfläche ist leicht rau, seidenmatt bis seidenglänzend und gut zu reinigen. Wegen des deckenden Sprenkeleffektes sind solche Anstriche besonders für stark strapazierte Wandflächen geeignet. Auch Mehrfarbeneffektanstrichstoffe, die mit der Rolle aufgetragen werden können, sind im Handel erhältlich.

Die auch als „Bunteffekt“ bekannte Technik ist vorwiegend auf mineralischen Untergründen anwendbar (mit oder ohne Verspachteln) und praktisch – nach entsprechender Vorarbeit – auch für alle anderen glatten Untergründe geeignet. Die Ausbesserung beschädigter Beschichtungsfilme ist äußerst schwierig.

Foto: manuta/Adobe Stock
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