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Normung

Normung: Unsere hoch technisierte Welt ist ohne Normung nicht denkbar, denn Normung ist ein Ordnungsinstrument ersten Ranges. Diese Erkenntnis wurde in den westlichen Industrieländern schon vor Jahrzehnten – unter den verschiedensten Bezeichnungen – in die Praxis umgesetzt, zunächst natürlich jeweils auf nationaler Ebene. Die Normenwerke der hoch entwickelten Industrienationen sind einesteils eine leicht zugängliche Informationsquelle über den Stand der Technik, zum anderen die Voraussetzung für die Lösung vieler technischer und wirtschaftlicher Aufgaben.

Mancherlei Schutzfunktionen (Arbeitsschutz, Umweltschutz, Verbraucherschutz) wären ohne Normung nicht möglich. Dennoch ist man in allen beteiligten Ländern bestrebt, die Anzahl neuer Normen auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken. Ein wesentlicher Grund dafür: Normung kostet Geld und das muss zum überwiegenden Teil von privater Seite aufgebracht werden. Normung ist kein staatliches Regelwerk, aber allenthalben akzeptierte freiwillige Übereinkunft.

In Deutschland gilt folgende Definition: Normung ist die planmäßige, durch die interessierten Kreise gemeinschaftlich durchgeführte Vereinheitlichung von materiellen und immateriellen Gegenständen zum Nutzen der Allgemeinheit (aus DIN 820, Tl. 1). Letzten Endes bedeutet Normung also das Schaffen und Festlegen genauer Begriffsbestimmungen und Lieferbedingungen, Prüfmethoden und die Typisierung von Werkstoffen und technischen Erzeugnissen.
In Deutschland obliegen diese Aufgaben dem DIN, Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin; es ist Herausgeber der deutschen DIN-Normen. Europäische Normen tragen das Kürzel EN, organisatorische Basis dafür ist das Comité Européen de Normalisation (CEN), das Europäische Komitee für Normung in Brüssel. Weltweit gültige Standards werden durch die Technischen Komitees der Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO) erarbeitet und in Verkehr gebracht.

Man ist heute bestrebt, möglichst viel weltweit akzeptierte Normen zu verabschieden, die dann das Zeichen DIN EN ISO 0000 tragen, zumindest sollten es Europäische Normen sein. Nationale Normen sollen sich nur noch auf Teilgebiete beschränken, die von EN oder ISO nicht abgedeckt sind. Auch Großbetriebe können eigene Normen entwickeln und z. B. für ihre Zulieferer verbindlich machen, die sogenannten. Werksnormen. Darüber hinaus gibt es noch andere normähnliche Regelwerke: z. B. RAL-Regelwerke (Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V.); BFS-Merkblätter (Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz); TL-Standards, Technische Lieferbedingungen der Deutsche Bahn AG.

Foto: manuta/Adobe Stock
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