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Bauschädliche Salze

„Bauschädliche Salze“ (Bausalze): Bei ungenügend isoliertem Mauerwerk können lösliche Salze zusammen mit Feuchtigkeit aus dem Erdreich in der Mauer hochziehen und nach außen gelangen. Durch eindringende Feuchtigkeit können sich auch Salze im Mauerwerk lösen. Diese Salzlösung kristallisiert an der Oberfläche aus. Die so sichtbaren Salzkristalle bezeichnet man als Ausblühungen. Bei der Kristallisation der Salze entsteht ein Druck, der sperrende Putze, besonders aber Beschichtungen abdrücken kann (Kristallisationsdruck). Bauschädliche Salze fördern außerdem die Korrosion der Metalle.

Übersicht der wichtigsten Bausalze

Carbonate:

  • Calciumcarbonat entsteht durch die Carbonatisierung des Calciumhydroxids, die Erhärtung durch chemische Reaktion mit Kohlensäure. Das Calciumhydroxid kann auch an die Oberfläche dringen und dort carbonatisieren. Hier sind dann weiße Verfärbungen sichtbar. Es ist in jedem Fall ein optischer Schaden
  • Kaliumcarbonat entsteht bei der chemischen Erhärtung der Silikatfarben (= Verkieselung). Es ist stark wasserlöslich und wird vom Regen abgewaschen.

Sulfide:

  • Sulfide entstehen durch die Einwirkung von Schwefelwasserstoff, der als Abbauprodukt von Eiweiß in Abwässern enthalten ist. Wenn der Schwefelwasserstoff mit Basen, meist Calciumhydroxid, reagieren kann, entstehen als Salze Sulfide, z. B. Calciumsulfid. Sulfide wirken in Putzen und im Beton treibend. Der dabei entstehende Druck führt zu Schäden. Besonders oft findet man Sulfide in Bauwerken, die mit Abwässern in Berührung kommen, vor.

Sulfate:

  • Sulfate können durch Umwelteinflüsse entstehen. So wird bei Brennprozessen unter anderem Schwefel freigesetzt. Dieser reagiert zu Schwefeldioxid. Dieses wiederum reagiert mit Wasser und Sauerstoff zur Schwefelsäure. Die Säure vertreibt die Kohlensäure aus den kalkhaltigen Untergründen. Es entsteht wasserlösliches Calciumsulfat. Da hierdurch das Bindemittel der Untergründe zerstört wird, vermindert sich die Festigkeit radikal. Sulfate können aber auch als Ausblühungen sichtbar sein.

Chloride:

  • Chloride können sich durch die Einwirkung der Luftverschmutzung auf kalkhaltige Untergründe bilden, wurden früher aber meist als Frostschutzmittel oder Streusalz in den Untergrund gebracht. Chloride (z. B. Calciumchlorid) lösen sich bereits bei relativ geringer Luftfeuchtigkeit und sind zum Teil hygroskopisch. So sind diese Salze weniger als Ausblühungen, sondern meist als Feuchtigkeitsflecken sichtbar. Chloride fördern die Korrosion der Stahlarmierung im Beton.

Nitrate:

  • Nitrate entstehen vorzugsweise in landwirtschaftlich genutzten Gebäuden durch die Einwirkung von stickstoffhaltigen Verbindungen (Ammoniak und Harnstoff) in Kombination mit Sauerstoff auf kalkhaltigen Baustoffen. Nitrate werden als Ausblühungen sichtbar, können aber auch durch den starken Kristallisationsdruck Putze und Beschichtungen abdrücken. Wichtigstes Nitrat = Calciumnitrat (Mauersalpeter).
Foto: manuta/Adobe Stock
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