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9. Mai 2016
Redaktion
Gesundheit

Allergie gegen Lacke

Allergie
Foto: Ulrich Büge/Fotostudio Schaudel
Die häufigsten Problemstoffe in wasserbasierten Farben, Lacken und Lasuren sind die Konservierungsmittel.

Holzlasuren können sich als Problem für Allergiker und sensibilisierte Menschen erweisen. Die Schleimhäute sind gereizt, die Nase juckt, die Augen tränen, hinzu kommen Kopfschmerzen und in manchen Fällen auch gerötete Haut und Flecken. Da fällt die Verarbeitung von Holzlasuren schwer oder vielmehr: Sie ist schlichtweg nicht durchzuführen, sobald die Gesundheit darunter leidet. In der Ausgabe 4.2016 veröffentlichte Öko Test die Ergebnisse eines Tests von 20 Holzlasuren für innen und außen, bei der die Produkte mit einer großen Spannbreite an Noten von sehr gut bis ungenügend abschnitten. Nicht nur konventionellen Farben gegenüber sollten allergisch reagierende Personen vorsichtig sein, sondern auch den biologischen Naturfarben. Menschen mit Allergie gegen Lacke reagieren auf die Inhaltsstoffe, die bei dem Gebrauch von Lacken, Farben und Lasuren austreten können.

Was sind gefährdende Stoffe?

Die häufigsten Problemstoffe in wasserbasierten Farben, Lacken und Lasuren sind die Konservierungsmittel, wie z. B. Isothiazolinonverbindungen, darunter zählen unter anderem Methylisothiazolinon und Chlormethylisothiazolinon. Bei lösemittelbasierenden Rezepturen ist oft das Lösemittel ein Problem. Es werden aber auch allergieauslösende Stoffe wie das Antioxidanzien Butanonoxim eingesetzt, das im Verdacht steht, krebsauslösend zu sein. Zwar greifen die Naturfarbenhersteller auf Baumharze zurück, diese allerdings enthalten Kolophonium, dessen Hauptbestandteil die Abietinsäure ist und den Stoff ebenfalls gefährlich macht. Ein weiterer allergieauslösender Stoff in Naturfarben kann auch das Terpen 3Caren sein. Naturfarben sind nicht zweifellos die bessere Wahl für Allergiker. Oft sind es nach Aussage von Öko Test gerade die Naturstoffe, die mehr mögliche Risiken bergen. Verbraucher verlangen schnell trocknende Farben, damit sie schneller den gewünschten Schichtaufbau und die Schichtdicke haben. Der Trocknungsprozess kann zwar beschleunigt werden, aber die oft eingesetzten Kobaltsalze/Kobaltsikkative, die das begünstigen, belasten Allergiker. Zudem werden sie beim Abschleifen auch als krebserregend eingestuft.

Fehlende Auszeichnung an Gebinden

Öko Test kritisiert die falschen oder fehlenden Auszeichnungen der Inhaltsstoffe an den Gebinden und den Umgang mit Warnhinweisen. Teilweise überschreiten Inhaltsstoffe eine gewisse Menge. In diesem Fall müssen Warnhinweise – wie z. B. »Enthält Butanonoxim. Kann allergische Reaktionen hervorrufen«– auf das Risiko aufmerksam machen.

Was können Sie tun, um sich zu schützen?

Wenn man allergisch reagiert, sollte man selbst weder innen noch außen streichen. Doch wie die Ergebnisse von Öko Test zeigen, gibt es auch Farben, die weniger problematisch sind und mit sehr gut abschneiden. Nichtsdestotrotz sollte der Fachhandwerker vor der Arbeit mit einem Probeanstrich überprüfen, ob er die austretenden Stoffe erträgt oder nicht. Gerade im Innenbereich gilt es darauf zu achten, die Räumlichkeiten für ein paar Tage zu meiden. Falls Material abgeschliffen werden muss, sollte man außerdem stets eine Staubmaske tragen, da sich gefährlicher Staub bilden kann. Gutes Lüften nach dem Streichen, Lackieren und Lasieren ist das A und O.

Foto: Ulrich Büge/Fotostudio Schaudel

Foto: manuta/Adobe Stock
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