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Foto: Knopp

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Wir zeigen verschiedene Bodenbeläge auf und worauf es bei ihrer Wahl ankommt. Entscheidend: Alles muss im System aufeinander abgestimmt sein.
Für Bodenflächen stehen verschiedene Oberflächenbehandlungen mit Spachtelmassen, Versiegelungen und dekorativen Beschichtungen zur Wahl. Entscheidend dabei: Alles muss im System aufeinander abgestimmt sein. Wir zeigen verschiedene Bodenbeläge auf und worauf es bei ihrer Wahl ankommt. „Die unterschiedlichen Besonderheiten im Wohnungsbau, der gewerblichen Nutzung oder im Industriebau bedürfen der besonderen Beachtung“, sagt Dipl.-Ing. (FH) Hans-Joachim Rolof, geschäftsführender Gesellschafter des iba-Instituts und ö.b.u.v. Sachverständiger. „Beton-, Estrich- und Bodenbelagsarbeiten erfordern größte Sorgfalt – bei der Planung, der Prüfung des Untergrundes, der Auswahl der Materialien und dem Einbau oder der Verlegung. Fakt ist, dass Schäden an Estrichen und Bodenbelägen den größten Anteil an Bauschäden im Innenausbau darstellen.“ Zu Problemen können auch Reinigung, Pflege und Wartung führen, denen häufig zuwenig Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. [ttt-gallery-image] Objektbereiche unterscheiden: Zu unterscheiden sind Funktions- und Kreativbeschichtungen. Die erste Kategorie kommt z. B. in der Industrie, Fabrikations- und Lagerhallen zum Einsatz. Der funktionelle Nutzen sowie die Reinigungs- und Strapazierfähigkeit stehen im Mittelpunkt. Bei der zweiten Gruppe geht es neben den technischen Anforderungen um die Ästhetik der Oberfläche, z. B. in Ladengeschäften, Autohäusern oder Eingangsbereichen. Eine verstärkte Nachfrage bei dekorativen Bodenbeschichtungen ist auch im gehobenen Wohnbereich zu beobachten, z. B. beim Umbau von Industriegebäuden zu Loftwohnungen. [ttt-gallery-image] Die Bandbreite der Objekte lässt erkennen, dass bei der Gebrauchstauglichkeit und der Optik der Oberfläche fließende Übergänge möglich sind. Eine Bodenbeschichtung im Verkaufsraum eines Autohauses soll optisch wirken, hat aber zum Beispiel durch die Gewichtsbelastung der Fahrzeuge und die in den Reifen enthaltenen Weichmacher einiges auszuhalten. Um Risiken in der Auswahl und Anwendung zu minimieren, ist die enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Technischen Fachberatung des jeweiligen Herstellers und Anbieters wichtig. Zu empfehlen sind namhafte Hersteller mit ausgereiften Markenprodukten, z. B. von Ardex, Brillux, Caparol, Sika und Thomsit/Henkel. Es muss durchgängig in einem Herstellersystem gearbeitet werden, um teure Reklamationen zu vermeiden und im Einzelfall auch gesetzlichen Vorgaben – z. B. §19 Wasserhaushaltsgesetz – und speziellen Anforderungen wie elektrische Ableitfähigkeit zu genügen. Systeme im Überblick: Die Systeme können nach ihrer Zusammensetzung in Gruppen unterteilt werden: KH steht allgemein für Kunstharzmaterialien, oft zweikomponentig auf Polyurethan- oder Epoxidharzbasis. In Sonderfällen kommen Bindemittel wie Polymethylmethacrylat oder UP-Harze (ungesättigte Polyester-Harze) zum Einsatz. Manche Beschichtungen bestehen aus einer Kombination verschiedener Bindemittel einzelner Schichten im System. Zu unterscheiden sind Verlaufsbeschichtungen bzw. Kunstharzbeläge, Versiegelungen und Imprägnierungen. Diese Benennungen werden in der Praxis aber oft nicht klar voneinander abgegrenzt. Bei den Verlaufsbeschichtungen beträgt die Gesamtschichtdicke ca. 1,5 bis 4 mm. Die Oberfläche kann nutzungsbezogen glatt, abgestreut oder strukturiert sein. Bei Versiegelungen handelt es sich um farbige Beschichtungen oder farblose Überzüge auf dekorativen Beschichtungen, die mit geringerem Aufwand bei der Untergrundvorbereitung auf mechanisch wenig belasteten Flächen eingesetzt werden – mit zwei Beschichtungen im Rollverfahren werden Schichtdicken von ca. 0,5 mm erreicht. Bindemittel sind wasserverdünnbare und lösemittelhaltige 2K-Epoxidharz-, wässrige 2K-Polyurethan- oder 1K-Acrylharze. Imprägnierungen mit hohem Eindringvermögen sind niedrigviskose und farblose KH-Bindemittel, z. B. 2K-Epoxidharz (wasserverdünnbar oder lösemittelhaltig) oder Polyurethanharze, die mit Luftfeuchtigkeit reagieren. Unbehandelte oder gereinigte Beton- bzw. Zementestriche werden durch eine Imprägnierung verschleißfester und lassen sich besser reinigen. [ttt-gallery-image] Einen mineralischen Aufbau erzielt man mit zementären Spachtelmassen. Handwerklich gespachtelte Zementböden haben einen Unikatcharakter. Viele Nuancen der Farbskala sind direkt durch Hinzufügen von Pigmenten zur Spachtelmasse zu erzielen. Das Aussehen kann von sandartig über leicht wolkig oder wellenartig bis hin zur deutlich sichtbaren Spachtelstruktur variieren. Der Spachtelboden wird auf den entsprechend vorbereiteten Estrich direkt in einer Schichtdicke von ca. 2 bis 8 mm aufgebracht. Er ist abriebfest, lichtecht und wasserabweisend, fußwärmer als Keramikfliesen und geeignet für Stuhlrollen und Fußbodenheizung. Die Oberfläche wird nach dem Trocknen wie Parkett geschliffen, geölt und poliert. Durch diese ökologische Oberflächenbehandlung bleibt der Boden diffusionsoffen. Im Trend der Neu- und Umgestaltung von Verkaufsflächen in Boutiquen oder in Büros liegen so genannte mineralische Designböden. Im Wohnbereich kann ein solcher Boden durch gestalterische Akzente sowie eine weitgehend fugenlose Verlegung überzeugen. Solche Fußböden, die aus zementären Spachtelschichten in Kombination mit speziellen Versiegelungen hergestellt werden, sind stets Unikate. Einflüsse aus der Umgebung – z. B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Sonneneinstrahlung – lassen eine Gleichmäßigkeit der Oberfläche nicht zu. Farbunterschiede und ähnliche Merkmale sind ein Teil des Designs und demzufolge hinzunehmen. In unserem Shop können Sie die Oktober-Ausgabe 2013 mit dem Brennpunkt „Fachberater am Bau: Helfer in der Not oder reine Verkäufer?“ erwerben. Weitere Themen dieser Ausgabe: Gestaltung mit Schrift und Text, kreative Briefe, Risse richtig bewerten, Designböden vom Maler, Tipps zum Abkleben sowie Wertewandel in Unternehmen. Zu Inhaltsverzeichnis und Leseprobe. Bilder: Ardex, Aturo, Kiesel Galerie, Knopp, Thomsit

Bodenbeschichtung – so geht’s Schritt für Schritt
Fugenlose Bodenbeschichtungen liegen im Trend – egal ob klassisch unifarben oder mit Dekoelementen versehen. Was früher als Industrieboden verwendet wurde, lässt sich heute auch an Privatkunden verkaufen. In der Mappe-Technik zeigen wir Schritt für Schritt wie Bodenbeschichtung funktioniert. Bodenbeschichtungen wählt man aufgrund der jeweils gewünschten farblichen Gestaltung und der geforderten technischen Anforderung aus. Durch zusätzliche Schichten wie z. B. das Aufbringen einer Versiegelung oder auch durch Einstreuung von Quarzsanden sind entsprechende Rutschhemmklassen zu erzielen. Kriterien für die Produktwahl können auch sein, dass eine Bodenbeschichtung diffusionsfähig ist oder ein elektrisch ableitfähiger Untergrund gefordert ist. Weiterhin muss man klären, ob bestIMMte Beständigkeiten gegenüber Chemikalien erforderlich sind, ob Aufgaben des Gewässerschutzes übernommen werden müssen und welche gestalterischen Aspekte eine Rolle spielen sollen. Soll die Bodenbeschichtung auch auf die Wand oder sogar die Decke aufgetragen werden? Dann sind zusätzliche Anforderungen an die Standfestigkeit des Beschichtungsmaterials zu stellen und dafür einsetzbare Produkte auszuwählen.   Das Beschichtungssystem muss dabei IMMer zum Objekt passen. Zu unterscheiden sind grundsätzlich Funktions- und Kreativbeschichtungen. Die erste Kategorie kommt z. B. in Industrie, Fabrikations- und Lagerhallen zum Einsatz. Der funktionelle Nutzen sowie die Reinigungs- und Strapazierfähigkeit stehen im Mittelpunkt. Bei der zweiten Gruppe geht es neben den technischen Anforderungen um die Ästhetik der Oberfläche, z.B. in Ladengeschäften, Autohäusern oder Eingangsbereichen. Eine verstärkte Nachfrage bei dekorativen Bodenbeschichtungen besteht auch im gehobenen Wohnbereich, z. B. beim Umbau von Industriegebäuden zu Loftwohnungen. Die Bandbreite der Objekte lässt erkennen, dass bei der Gebrauchstauglichkeit und der Optik der Oberfläche fließende Übergänge möglich sind. Eine Bodenbeschichtung im Verkaufsraum eines Autohauses soll durch sein optisches Erscheinungsbild wirken, hat aber zum Beispiel durch die Gewichtsbelastung der Fahrzeuge und die in den Reifen  enthaltenen Weichmacher einiges auszuhalten. Um Risiken in der Auswahl und Anwendung zu minimieren, ist die enge AbstIMMung und Zusammenarbeit mit der technischen Fachberatung des jeweiligen Herstellers und Anbieters wichtig. Zu empfehlen sind namhafte Hersteller mit ausgereiften Markenprodukten. Es muss durchgängig in einem Herstellersystem gearbeitet werden, um teure Reklamationen zu vermeiden und im Einzelfall auch gesetzlichen Vorgaben zu genügen. Praxisbeispiel: Die Ausgangssituation Die Bodenflächen der für Funktions- und Sozialräume vorgesehenen Räumlichkeiten in einem Gewerbebau sind zu beschichten. Neben den rein funktionellen Aufgaben der Bodenbeschichtung sollen einzelne Flächen als Effektbeschichtung ausgeführt werden. Für den intensiv genutzten Flurbereich, ist eine Effektbeschichtung mit Einstreuen von Farbchips vorgesehen. [tttgallery template="content-slider"] Bodenbeschichtungen sollen im Randbereich nicht in offene Fugen fließen und diese verschließen. Es geht auch um die Einhaltung der geforderten Trittschallwerte. Das Problem lässt sich durch Anbringen von Klebebändern verhindern. Ohne das geht's nicht – Die richtige Werkzeugauswahl Die Materialverteilung bei Bodenbeschichtungen erfolgt mit Zahnrakeln und Zahntraufeln. Die Art der Zahnung ist vom Hersteller vorgegeben. Sie beeinflusst den Materialverbrauch sowie die Schichtdicke und damit die Widerstandsfähigkeit der Beschichtung. Manche Beschichtungsstoffe müssen mit der Nadelwalze entlüftet werden.   Das Zweikomponentenmaterial mischen Das Mischen ist zwar keine komplizierte Wissenschaft, aber trotzdem muss man einige Regeln beachten. So empfiehlt sich in keiner Weise, Beschichtungsstoffe verschiedener Hersteller zu kombinieren. Die Gewährleistung würde sonst entfallen, denn Bodenbeschichtungssysteme sind sorgfältig aufeinander abgestIMMt. [tttgallery template="content-slider"] Ausführung der Bodenbeschichtung Je nach Situation ist es erforderlich, kleine Unebenheiten bzw. Einschlüsse abzuschleifen. Das kann von Hand mit einem Schleifstein oder maschinell erfolgen. Der maximale zeitliche Abstand zur Grundierung ist unbedingt zu beachten – sonst riskiert man Schäden durch Haftungsprobleme. Die technischen Merkblätter weisen auf die individuellen Werte hin. Vor der Beschichtung reinigt man die vorbereiteten Flächen. [tttgallery template="content-slider"] Farbchips verarbeiten Farbchips in verschiedenen Farbtönen bestehen aus Acrylat und eignen sich zur Gestaltung von dekorativen Bodenbeschichtungen durch Einstreuen in die noch frische Bodenbeschichtung. Die Dekorchips gibt es in mehreren Größen. Die Begehung der Fläche erfolgt mit Hilfe von Nagelschuhen. Vor der Ausführung sollte man mit dem Auftraggeber klären, wie intensiv der Gestaltungseffekt sein soll. Darauf ist die Auftragsmenge abzustIMMen. Auch die Verwendung mehrerer Farbtöne oder ein vollflächiges Einstreuen sind problemlos möglich. Im letztgenannten Fall saugt man die Fläche nach dem Erhärten ab. [tttgallery template="content-slider"] Finish, Versiegelung und das Entfernen des Klebebands Die mit Dekorchips gestaltete Polyurethanbeschichtung ist aufgetragen und kann nach der Trocknung wieder begangen werden. Auch hier gilt: Neubeschichtungen auf Polyurethanbasis können nur bis zu einer bestIMMten Zeit versiegelt werden, sonst ist mit Haftungsproblemen zu rechnen. Bei längeren Wartezeiten muss die Altbeschichtung vor der Versiegelung mit einem Schleifpad mattgeschliffen werden. Die Untergrundtemperatur muss wie bei allen Arbeitsgängen höher als +12 °C und 3 K über dem Taupunkt liegen. [tttgallery template="content-slider"]   In unserer monatlichen Mappe Print-Ausgabe finden Sie je ein Praxisthema mit ausführlichen Hintergrundinformationen und einer Schritt-für-Schritt-Bildstrecke. Hier sehen Sie eine Vorschau der aktuellsten Ausgabe, hier können Sie die Mappe abonnieren und hier können Sie die Mappe-Technik-Strecken als gesammelten Ordner kaufen.
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