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Foto: Rita Nottelmann

Foto: Rita Nottelmann

Liebe Maler, heute berichten wir über einen komischen Vogel – den Specht – der, wenn er eine wärmegedämmte Fassade eines Hauses heimsucht  und sich an dieser zu schaffen macht, für ziemlichen Verdruss von Hausbesitzer und Maler sorgen kann. Spechtattacken sind zwar nicht alltäglich, treten aber immer wieder auf. Warum der bunte Fassadenhacker sich derart verhält, ist noch nicht genau erforscht. Einige Gründe kennt man aber bereits. [ttt-gallery-image] Im Frühjahr und im Herbst verharren Insekten mit Vorliebe auf der schon oder noch warmen Fassade. Für den Specht, der  sich eigentlich von Insekten auf und unter der Rinde bei Bäumen ernährt, bedeutet das einen reich gedeckten Tisch bei ähnlichen Bedingungen. Die Oberflächenstruktur der Fassade gleicht der Rinde eines Baumes. Zudem klingt die WDVS aufgrund seiner porigen Struktur sehr hohl. In Erwartung weiterer Leckerbissen durchschlägt der Specht die relativ dünne Deckschicht der Dämmung. Nachdem er aber mit den ersten Hackversuchen nur Styroporkügelchen erntet und kein Futter, zieht er meist enttäuscht von dannen. Der Specht ist schlau – gerne erinnert er sich aber an gute Futterplätze und kommt sodann auch ein bis zwei Tage später wieder vorbei. Nun haben sich auch in der schon beschädigten Wärmedämmfassade Insekten eingefunden und das veranlasst ihn, weiter nach Futter zu suchen und dabei das Loch zu vergrößern. Ausserdem scheint der Specht gelegentlich sein Wohnungsbauprogramm auch auf die wärmegedämmte Fassade auszuweiten. Mit einem Trommel- wirbel auf hohle Resonanzkörper  – im Wald sind es meist morsche Äste und Baumstämme – teilt Herr Specht anderen Artgenossen mit, wo er zuhause ist und lädt gleichzeitig damit auch Weibchen ein, die ausgebaute Wohn- höhle in Augenschein zu nehmen. Einer WDVS-immobilie scheint wohl auch  eine Spechtdame nicht abgeneigt zu sein, denn diese bietet große Sicher- heit und ein warmes Wohnklima für die Aufzucht der Jungen. Was braucht man mehr? Derartige Beschädigungen der äußeren Hülle sind nicht nur Wärmebrücken, sie lassen Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen und führen dort zu massiven Schäden. Die Löcher müssen schnellstens wieder fachmännisch verschlossen werden. Maler und Stuckateure, die solche Fassadenbeschädigungen ausbessern müssen, können Ihren geplagten Kunden nur raten,  mit Abwehrmaß- nahmen wie das Anbringen von beweglichen und glitzernden Windspielen, Eulen- und andere Raubvogelatrappen gegen diese geschützte Vogelart vorzugehen. Nachträgliche Armierungsverstärkungen sind meist unverhältnismäßig teuer, denn die in der Regel 2-3 mm starke Schicht müsste auf ca. 1 cm Dicke erhöht werden, damit der Specht, der mit seinem spitzen Schnabel mit bis zu 20 Schlägen bei einer Geschwindigkeit von ca. 25km/h auftreffen soll, keinen Erfolg mehr hat. Foto: Rita Nottelmann

Foto: manuta/Adobe Stock
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