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Kalkfarbe

Entsprechend der DIN 18363 besteht Kalfarbe aus Kalk nach DIN EN 459-1. Sie kann mit kalkbeständigen Pigmenten bis zu einem Massenanteil von 10 % geliefert werden. Nach DIN 55945 ist Kalkfarbe eine „wässrige Aufschlämmung von gelöschtem Kalk, der ggf. Pigmente und/oder geringe Mengen anderer Bindemittel zugefügt sind“. Es lassen sich nur kalk- und lichtbeständige Pigmente und Pigmentpasten verwenden; dagegen darf man Bleiweiß, Chromgelb, Berliner Laub, Zinkgelb und Zinkgrün nicht mit Kalkfarbe mischen, da hier Zersetzung stattfindet. Es treten Flecken, Verfärbungen und Ausblühungen auf.

Kalkfarben werden auf kalk- und zementhaltige Putze gestrichen. Die Kalkfarbenanstriche erhärten durch die Umsetzung von Calciumhydroxid mit der Kohlensäure aus der Luft zu wasserunlöslichem Calciumcarbonat.

Außer in der Denkmalpflege finden reine Kalkfarben heute kaum noch einen großflächigen Einsatz, da sie aufgrund der Einwirkung von schwefeligen Bestandteilen aus der Luft vergipsen. Schwefeloxid in Verbindung mit Wasser verwandelt den farbkonatisierten Kalk (Kalkstein) zu Gips. Seit einiger Zeit werden Kalkfarben im alternativen Wohnungsbau eingesetzt. Durch die hermetische Abdichtung moderner Gebäude bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Lüftung sowie der verbreitete Einsatz von Beschichtungsstoffen, die den Schimmel begünstigen, steigt die Gefahr von Schimmelbildung. Durch die hohe Alkalität von Kalkfarben – auch im Farbfilm – können Schimmelpilze auf Kalkbeschichtungen nicht überleben.

Foto: manuta/Adobe Stock
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