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Mehrkomponenten-Reaktionslacke

Mehrkomponentenreaktionslacke: Lacke und Lackfarben, die aus mehreren Komponenten bestehen, die kurz vor der Verarbeitung in bestimmtem Verhältnis miteinander vermischt werden müssen. Erst die Mischung ermöglicht die chem. Reaktion, die zur Härtung führt. Würde eine fertige Mischung geliefert, erfolgte die Reaktion bereits im Gefäß und der Beschichtungsstoff wäre unbrauchbar erstarrt. Dies ist auch nach dem Zusammengeben der Komponenten zu beachten: Nach einer bestimmten Topfzeit muss das Gemisch verarbeitet sein, da der Rest sonst im Gefäß erhärtet. I. d. R. sind es zwei Komponenten, so bei den Harnstoff/Melamin- oder Phenolharzen, die durch Säure, bei den Epoxidharzen, die durch Amine oder Polyamide und Isocyanaten, bei den Hydroxylpolyestern, die durch Isocyanate ausgehärtet werden. Ein Mehrkomponentenlack ist ein UP-Lack (ungesättigte Polyester), der aus vier Komponenten besteht.

Stammlack: Polyesterharz als Bindemittel und
Styrol als reaktives Lösemittel.
Härter: Organische Peroxide als Initiatoren, um die Polymerisation anzuregen,
Aktivator (Beschleuniger): Kobalt-Oktoat, bzw. aromatische Amine in UP-Spachteln, lassen die Härtung schon bei Raumtemperatur ablaufen (Kalthärtung).

In der Praxis sind UP-Beschichtungsstoffe Zweikomponentensysteme. Der „Stammlack“ enthält das UP-Harz, das reaktive Lösemittel, ggf. den Beschleuniger und weitere Bestandteile (Pigmente, Füllstoffe, Additive); der „Härter“ besteht aus der Initiator-Lösung. Die Peroxide kommen als 50-60%ige Lösungen oder Pasten in den Handel. Nach dem Mischen der Komponenten beginnt die chemische Vernetzung, die unter hoher Wärmeentwicklung abläuft, aber durch die Entstehung von nur relativ dünnen Lackfilmen sofort abgeleitet wird. Aktivatoren und Beschleuniger sollen nicht direkt zusammengebracht werden, da diese explosionsartig reagieren können.

Foto: manuta/Adobe Stock
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