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Foto: Anna Frodesiak/Wikimedia Commons

Bild: Anna Frodesiak/Wikimedia Commons

Damit kommt das neue Material namens Vantablack dem Extrem eines schwarzen Lochs so nahe wie keins zuvor. Denn: Schwarz ist keine Farbe, Schwarz ist die Abwesenheit von Licht. Je schwärzer ein Gegenstand erscheint, desto mehr des auf ihn fallenden Lichts absorbiert er. Der Extremfall ist ein schwarzes Loch, das sämtliches Licht verschluckt. Was in seinem Inneren ist, bleibt für menschliche Augen unsichtbar.
 
Vantablack besteht aus einer mit Nanoröhren beschichteten Aluminiumfolie. Die feinen Röhrchen aus Kohlenstoff stehen senkrecht von der Aluminiumoberfläche ab, bilden also eine Art Pelzoberfläche. Einfallendes Licht wird von Röhrchen zu Röhrchen immer wieder reflektiert, bis es schließlich absorbiert wird und die Oberfläche minimal erwärmt. „Das Licht kann eindringen, aber nicht wieder herauskommen“, sagt Ben Jensen, Technikchef der  Surrey Nanosystems, der Zeitung The Guardian. 
 
Das finstere Material fühle sich an wie die Metalloberfläche, auf der die Nanoröhren gezüchtet wurden, sagt Jensen. Als Kohlenstoffquelle diente Acetylen, das mithilfe eines Gases an die Aluminiumoberfläche gelangte. Die Forscher nutzen Wärmestrahlung, um das Wachstum der Röhrchen auszulösen. Normalerweise erfordert das Züchten von Nanoröhren Temperaturen von 750 Grad Celsius, also oberhalb des Schmelzpunkts von Aluminium (660 Grad). Durch eine zusätzliche Beschichtung, die Infrarotlicht absorbiert, gelang den Forschern die Züchtung bei nur 450 Grad.
Mit Nanoröhrchen experimentieren Forscher schon länger, um das perfekte Schwarz zu finden. Roy Samples von der University of Exeter hatte diese spezielle Oberflächenstruktur auf Schmetterlingsflügeln entdeckt: Unter dem Mikroskop hatte er kleine Röhrchen gesehen. Seitdem versuchen Forscher, diese im Labor künstlich herzustellen, was immer besser gelingt.
Vantablacks erste Kunden sind wohl der Verteidigungs- und Weltraumsektor. Denn das Material eignet sich für eine Vielzahl von Waffensystemen oder dafür, Weltraumteleskope noch lichtempfindlicher zu machen.
Bild: Anna Frodesiak/Wikimedia Commons

Foto: manuta/Adobe Stock
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