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5. Juli 2019
Redaktion
Dekoration

Konfektionierte Individualität

Dekorative Materialien – Auf den ersten Blick wirkte das Angebot recht überschaubar, in der Nachbearbeitung und Auseinandersetzung zeigt sich jedoch, dass die Händler und Zulieferer der Branche doch einiges bieten, um unser gestalterisches Portfolio als Planer und Verarbeiter zu erweitern.
Konfektionierte
Foto: Eva-Maria Knoth
Dekorative Materialien sind beliebt.

Neben den allseits bekannten Betonoptiken stehen bei den spezialisierten Putzmanufakturen aktuell und immer noch 3D-Strukturen im Vordergrund. Nicht nur Valpaint zeigte attraktive Prägetechniken, die mit Hilfe von profilierten Tapeten oder Walzen erstellt werden können. Auch das große Angebot von Motiven für flächige Schablonierungen lässt das ambitionierte Gestalterherz höherschlagen. Materialien für manuell erstellte, freie Techniken, die mit speziellen Werkzeugen erzeugt werden können, wurden auch bei Venilux und Giorgio Graesan gezeigt. Schneeglitzer, Sgraffito oder flächige Kammzugtechnik, rough oder fein ziseliert, die hochentwickelten Produkte bieten uns eine immense Bandbreite an Möglichkeiten.

Das fugenlose Bad

Ein Trend, den man schon lange beobachten kann, entwickelt sich weiter. Produkte, die sich für den Nassbereich eignen, wurden in ihrer Zusammensetzung modifiziert, Mikrozement als Grundlage der Produktmischungen ist in aller Munde. Die Art der Versiegelung ändert sich vom klassischen Imprägnieren hin zur sichereren Versiegelung mit 2K Lacken. Die Anbieter, wie etwa Frescolori oder Lamurista, haben erkannt, wie wichtig es ist, die Gestaltung eines Duschbereiches von A bis Z, von der Abdichtung bis zum Ziehen der Silikonfugen, zu durchdenken und dieses Wissen in ihren Workshops zu vermitteln. Doch sind es nicht nur die feinwolkigen, kalksteinähnlichen Oberflächen, die sich in der Gestaltung atmosphärischer Wellnessoasen etabliert haben, auch die Tapetenhersteller ziehen nach. Allen voran der italienische Tapetenhersteller Glamora, der Komplettsysteme für den Duschbereich in wunderschönen, vielfältigen Dekors anbietet.

Ist das jetzt Putz oder Tapete?

Affreschi & Affreschi liefert Bahnenware, die mit einer dünnen Putzschicht aus 12 unterschiedlichen Komponenten hergestellt wird. Der hochmoderne Herstellungsprozess beruht auf einer der ältesten Putz- und Maltechniken der Kunstgeschichte: Das Fresko. Hierbei wird Farbe auf und in den frischen Putz eingearbeitet. Was historisch nur in handwerklicher Feinarbeit realisiert werden konnte, wird heute seriell im Druckverfahren produziert. Ursprünglich offerierten Affreschi & Affreschi vornehmlich kunsthistorisch inspirierte Motive an. Dieses Jahr bieten sie mit den Kollektionen »Aboutyou«, »3D Wall«, »Aloha« und »Carpediem« zeitgenössische und computergenerierte Motive an.

Haute Couture für die Wand

Die großen Tapetenhersteller zeigten eine große Auswahl neuer Tapetenkollektionen. Komar setzt mit seinem neuen Kundenportal www.komar-one.de auf Individualität. Der Verarbeiter hat die Möglichkeit, vorhandene Wandbild-Motive selbst auf die entsprechende Wand anzupassen und zu skalieren. Auch das Hochladen und Bearbeiten eigener Motive ist möglich. Omexco zeigte wunderschöne gewebte Wandbeläge aus natürlichen Materialien wie Bambus, Schilffasern und Holz.

Rasch hilft dem Verarbeiter mit der Kategorisierung ihrer einzelnen Kollektionen. In den Rubriken modern, classic, nature und culture finden sich Gestaltungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Einrichtungsstile. Mit fast zwanzig neuen und überarbeitenden Kollektionen geht AS ins Rennen. Deren Premium-Linie Architects Paper lässt ebenfalls ein individualisiertes Anpassen einzelner Motive zu. Mit »Metropolitan Stories« bringen sie eine Kollektion auf den Markt, die europäische Hauptstädte portraitiert. Marburg zeigte unter anderem die ganze Bandbreite seiner unterschiedlichen bedruckbaren Tapetenuntergründe und somit auch, wie sie auf die beständige Individualisierung in der Gestaltung eingehen können.

Farben mit Zusatznutzen

Die italienische Firma Atria stellte eine Farbe vor, die, für außen und innen geeignet, bis zu 20 % Energieeinsparung leisten soll. Paint for Pros, ein Unternehmen aus den Niederlanden, liefert Anstrich- und Spachtelprodukte, die dafür geeignet sind, Projektionsflächen für den Beamereinsatz zu beschichten. Außerdem haben sie magnetische Farben, Schultafellacke und Whiteboard-Beschichtungen im Angebot.

Naturfarbenmanufakturen

Leinos setzt auf die Verwendung rein natürlicher Komponenten. Holzschutzprodukte aus Leinöl, Carnauba- und Bienenwachs, Lacke auf der Basis von Dammaharz und Schellack, Lehm und Kalk als Basis für Wandbeschichtungen. »Leinos stellt seine Farben unter allen Gesichtspunkten des Umweltschutzes, der Nachhaltigkeit und der Gesundheit her. Sowohl für die Inhaltsstoffe als auch für die Widerstandsfähigkeit ist immer die Natur das Vorbild.« Die mcdrent Farbenmühle aus Mühlheim an der Ruhr bietet naturbelassene Kalkprodukte an. Sie sind mit Recht stolz darauf, der erste gemeinwohl-zertifizierte Farbenhersteller in Deutschland zu sein. Sie setzen nach ihren Grundsätzen local, transparent und quality auf regionalen und fairen Handel und garantieren, keinerlei Lösemittel, Plastifizierer und hochsiedende Substanzen zu verwenden.

Echtmetallhaut

Was bei Midas vor über 10 Jahren begann, zeigt sich dieses Jahr an vielen Ständen. Ein Trend, der an der Basis angekommen ist, erlebt gerade seine Blüte. Die Materialien bieten faszinierende Möglichkeiten. Ob als Spachtelung oder als Spritzlackierung, es ist möglich, jegliche Form in metallischem Glanz strahlen zu lassen. Dabei reichen die Möglichkeiten von der reinen polierten Hochglanzlackierung bis hin zu patinierten, brünierten Oberflächen. Midas bietet neben den acht Standardmetallen weitere Sonderlegierungen in Platin, Weißgold, Champagner und Goldbronze an. Auch das Erstellen individueller Legierungen ist möglich.

Foto: manuta/Adobe Stock
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