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Foto: Caparol, Volker Kreidler

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WDVS Brandschutz
Die Regeln für den korrekten Einbau von Brandschutzriegeln bei WDVS haben sich mit Beginn des Jahres verschärft. Für Planer, Architekten und Handwerker ändern sich in dieser Hinsicht bestIMMte Aspekte, die es bei der Arbeit in Bezug auf WDVS Brandschutz zu berücksichtigen gilt. Eine Basis hierfür bietet die neue Technische Systeminformation vom Fachverband WDVS. Angefangen hat es mit den Negativbeispielen in den Medien. Es brannten Häuser und ihre Ursache wurde in Wärmedämmverbundsystemen gesucht, die Bevölkerung bekam den Eindruck eines unmittelbaren Zusammenhangs zwischen Brandereignissen und WDVS vermittelt. Daraufhin sah sich die Branche dazu verpflichtet, den Brandschutz von WDVS im Rahmen der Bauministerkonferenz im Jahr 2012 kritisch zu prüfen. Heraus kam das neue Regelwerk für die Arbeit mit WDVS aus Brandschutzsicht, das nun zu einer teils veränderten Planung und Ausführung führt und vor allem Fachhandwerker in der Praxis betrifft. Was sich geändert hat In jedem zweiten Geschoss für EPS-WDVS mit Putzschicht sind nun weitere Brandriegel zum Schutz gegen Brände am Sockel anzubringen. Ein erster zusätzlicher Brandriegel (Sockelriegel) wird oberhalb des Spritzwasserbereichs mit seiner Unterkante in einer Höhe von maximal 0,9 m oberhalb der Geländeoberkante oder maximal 0,9 m über angrenzende horizontale Gebäudeteile angebracht. Ein weiterer Brandriegel (EG-Riegel) ist im Bereich der Geschossdecke des Erdgeschosses (1. Obergeschoss) einzuplanen und soll maximal 3 m oberhalb des Sockelriegels liegen. Ist das nicht realiserbar, müssen weitere Riegel auf dem Erdgeschoss angebracht werden. Oberhalb des EG-Riegels folgt bei der Brandriegelausführung jeweils nach zwei Etagen der nächste Brandriegel. [ttt-gallery-image] Worauf jetzt zu achten ist Passend zu den Änderungen veröffentlichte der Fachverband eine aktualisierte Broschüre zum Thema Brandschutz, in der alle Fakten und Einzelheiten der kürzlich in Kraft getretenen Änderungen integriert sind. Die Systeminformation bietet einen ersten Leitfaden für den ordnungsgemäßen Einbau und empfiehlt unter anderem, bestIMMte Aspekte zu prüfen. Zu klären ist demnach, was es für den Fachbetrieb bei der Umsetzung zu beachten gibt. Anforderungen an das Brandverhalten des WDVS Abhängig von der Gebäudeklasse und der Nutzung ergeben sich unterschiedliche Anforderungsniveaus aufgrund der gültigen bauaufsichtlichen Anforderungen. Hinzu kommt, dass sich weitere Forderungen aus objektspezifischen Brandschutzkonzepten, privatrechtlichen Forderungen und Verträgen, Ausschreibungen sowie besonderen Gebäudesituationen ergeben, die ebenfalls zu berücksichtigen sind. Diese gelten allgemein und sind unabhängig von der vorgesehenen Art der Fassadenbekleidung. Brandwände und Gebäudeabschlusswände Die Frage, wo sich Brandwände und Abschlusswände, aber auch notwendige Flucht- und Rettungswege einschließlich deren Ausgänge ins Freie im Bereich der Außenwand und ausgewiesener Feuerwehrdurchfahrten befinden, kann in enger Absprache mit der Feuerwehr geschehen. Generell sollte diese bei der Gebäude-analyse und Brandschutzplanung nicht außen vorgehalten werden, denn ein diesbezüglicher Austausch und Einbezug hilft bzw. ist nötig, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und diese sicherheitsgemäß umzusetzen. [ttt-gallery-image] Bauliche Situationen Ebenfalls zu beachten ist, ob es Besonderheiten am Gebäude gibt, die brandschutztechnisch relevant sein können. Beispiele hierfür sind Nischen oder zu dämmende Untersichten, die man nicht ignorieren sollte, sondern ebenfalls bei dem Einbau von Brandriegeln berücksichtigen und gegebenenfalls die Ausführung entsprechend anpassen muss. Zulassungsgemäße Realisierung Alle am Bau Beteiligten – Architekten, Planer, Handwerker – müssen sich abstIMMen und die Art und Lage der Brandschutzmaßnahmen im WDVS festlegen. Alle Randbedingungen für deren zulassungsgemäße Realisierung sollten geklärt sein, hierunter fallen zum Beispiel der Untergrund oder Abweichungen und Änderungen der zulassungskonformen Regelausführung. [ttt-gallery-image] Dokumentation der Ausführung Wichtig ist außerdem, zu prüfen, ob eine fotografische oder zeichnerische Dokumentation als Bestandteil eines Bautagebuchs und des erforderlichen ÜbereinstIMMungsnachweises nach Zulassung der erfolgten Brandschutzmaßnahmen vorgesehen ist. WDVS Brandschutz Mit dem neuen Standardwerk zu WDVS und Brandschutz möchte der Fachverband WDVS neben Grundlagen jede Menge Praxisfragen beantworten. Schwerpunkt bilden die bauordnungsrechtlichen Grundlagen, die Systemvielfalt und das Brandverhalten von WDVS, die brandschutzgerechte Ausführung und Hinweise zur Bauausführung und Nutzungsphase. Die Broschüre richtet sich an die Profi-Zielgruppe der Branche sowie an Architekten und Planer, Ingenieurbüros, ausschreibende Institutionen, den Fachhandel und die Fachunternehmer. Die Broschüre ist für 19,90 Euro unter www.fachverband-wdvs.de erhältlich. Abbildungen: Technische Systeminformation WDVS und Brandschutz    
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Foto: manuta/Adobe Stock
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