Folgen Sie uns
Foto: rawpixel/unsplash.de

Bild: rawpixel/unsplash.de

[tttgallery id=“1208″] Für die Studie „Psychologie des Bewertens“ von HolidayCheck wurden über 1.800 Internetnutzer in Deutschland zum Thema Online-Bewertungen befragt. So lesen knapp die Hälfte der Befragten mehrmals pro Monat Bewertungen, Spitzenreiter sind die 16 – 25-Jährigen. 92 Prozent der Befragten gaben an, mindestens drei Mal pro Jahr Online-Bewertungen zu lesen. 42 Prozent schreiben mindestens fünf Mal im Jahr Bewertungen und 46 Prozent wurden selbst online bewertet.
Bewerten und bewertet werden
Prof. Dr. Markus Appel, Diplom Psychologe, Leiter des Lehrstuhls für Kommunikationspsychologie und Neue Medien an der Universität Würzburg hat die Studienergebnisse kommentiert: Wir sind eine Gesellschaft der Bewerter, wir bewerten die letzte Urlaubsreise, die Unterkunft, die Partnersuche, den letzten Online-Einkauf, den Service in der Gastronomie – oder eben den Malerbetrieb. Noch bevor der Teller leer gegessen ist, kommt eine Aufforderung aufs Smartphone, das Restaurant zu bewerten. Wir vergeben Sternchen, klicken auf Daumen hoch oder runter oder schreiben eine Bewertung. Lehrer werden bewertet, genauso wie Schulen oder Studiengänge und Unis. Online-Bewertungen genießen großes Vertrauen: 50 Prozent der Befragten vertrauen ihnen genauso sowie dem Rat von Familie und Freunden. [tttgallery id=“1209″]
Bewertungen und Bewertungsportale
Nicht nur Einzelunternehmern, auch Bewertungsportale fordern uns ständig dazu auf, zu bewerten. Den Trend zum Bewerten und sich nach Bewertungen zu richten, nutzen Plattformen wie eBay, Amazon und viele andere Firmen. Sie bieten ihren Kunden im Internet die Möglichkeit, den gerade getätigten Kauf zu bewerten, sprich ein Qualitätsurteil über das gekaufte Produkt oder die bezogene Leistung abzugeben. Darüber hinaus haben sich spezielle Bewertungsportale auf die Fahnen geschrieben, Kunden mit mehr oder weniger objektiver Hilfestellung bei ihren Kaufentscheidungen zu unterstützen, Bewertungen bringen alle auf Trab und zwingen uns, einen guten Eindruck zu machen. Sie haben eine schlechte Bewertung für Ihren Betrieb erhalten? So reagieren Sie am besten: „Was tun gegen schlechte Online-Bewertungen?“ Angesichts zahlreicher Bewertungsplattformen zu unterschiedlichsten Themenbereichen wird es für Konsumenten, Kunden und Gäste immer einfacher, auf die gebündelte „Weisheit der Vielen“ zurückzugreifen. „Gerade, wenn wir keine optimale Informationsgrundlagefür Entscheidungen haben, weil wir ein Produkt oder eine Dienstleistung zum Beispiel noch nicht selbst erfahren haben, orientieren wir uns stark an anderen und an deren Meinung, die uns als Faustregel dient“, erklärt Dr. Markus Appel. [tttgallery id=“1210″]
Das Handwerk wird am liebsten bewertet
Das größte Zukunftspotenzial haben Handwerker-Dienstleistungen und Supermärkte. So können sich 66 Prozent vorstellen, künftig auch Handwerker zu bewerten. Das kann ein Gewinn für die Unternehmen sein, wie die Bewertungsmarketing-Plattform ProvenExpert.com feststellt. Sie hat in einer internen Erhebung Kundenbewertungen von Handwerkern ausgewertet. Demnach geben 98,34% geben ihrem Handwerker eine positive Bewertung, in Sternen ausgedrückt liegt die Handwerksbranche im Gesamtbewertungsdurchschnitt bei 4,68 Sternen (sehr gut). Knapp 70 Prozent der Verbraucher geben auch einen Erfahrungsbericht ab. Handwerkerkunden sind damit deutlich mitteilsamer als Kunden anderer Branchen. Laut der ProvenExpert-Erhebung werden in der Handwerksbranche Bewertungen derzeit hauptsächlich auf Google und Facebook kundgetan und auf Profilen gebündelt. Danach folgen KennstDuEinen, golocal, yelp, houzz und myhammer. Bereits seit 2007 bewertet die „qih Qualität im Handwerk Fördergesellschaft mbH“ ausschließlich Handwerksbetriebe. Cover- und Titelbild: rawpixel/unsplash.de

Soft Skills – Drei Fragen an die Unternehmer Heiko und Diana Scheuerle
Im Betrieb von Heiko und Diana Scheuerle sind elf ausgebildete Maler und Lackierer beschäftigt. Auftragsspitzen werden durch ein gut ausgebildetes Leiharbeiterpersonal abgedeckt. Was das Führungspaar von sich selbst und seinen Mitarbeitern erwartet. [tttgallery id="1702"] Mappe: Welche Ihrer eigenen Soft Skills sind für Ihre Aufgabe als Unternehmer am wichtigsten? Heiko Scheuerle: Wir denken, dass meine Frau und mich als Unternehmerpersönlichkeiten das Zusammenspiel von mehreren Soft Skills auszeichnen: Unser jeweiliges Charisma und unsere innere Einstellung bzw. Stärke, unsere gelebte Empathie und soziale Kompetenz im Umgang und Miteinander mit unseren Mitarbeitern und Kunden, unser besonders hohes Maß an Struktur und gemeinsamer Zielorientierung, unsere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, um sich IMMer wieder erneut und motiviert den Herausforderungen des Unternehmeralltags zu stellen! Ganz wichtig ist für uns die Resilienzfähigkeit. Das bedeutet, in Stresssituationen einen kühlen Kopf bewahren zu können, um dann souverän reagieren zu können. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist unserer Meinung dabei enorm wichtig! Für uns besteht der Ausgleich zum Arbeitsalltag darin, Zeit mit der Familie zu verbringen, Sport zu treiben und Ruhe und Gelassenheit durch mentale Trainings oder Coachings zu finden. Wir sind aus Überzeugung Unternehmer und unternehmen gerne! Welche Soft Skills müssen Ihre Mitarbeiter unbedingt haben? Heiko Scheuerle: Zuerst einmal muss ich mich als Unternehmer fragen, welche Soft Skills in meinem Betrieb denn überhaupt wünschenswert sind, um Ziele erreichen und Werte transportieren zu können. Im besten Fall fühlen die Mitarbeiter den Spirit des Unternehmens und des Unternehmers und identifizieren sich damit. In einem persönlichen Bewerbungsgespräch lässt sich meines Erachtens schnell herausfinden, ob ein potenzieller Mitarbeiter zum Unternehmen passt oder eher weniger. Ich verlasse mich gerne auf meine Menschenkenntnis und auch auf mein Bauchgefühl. Natürlich sind ein höfliches, freundliches Auftreten, ein sauberes Erscheinungsbild, persönliches Engagement, Teamfähigkeit, Belastbarkeit und auch ein hohes Maß an Flexibilität wünschenswert, aber letztendlich überzeugt der Mensch im Gesamten, nicht stur einzeln nach seinen Soft Skills bewertet. Unsere Erfahrung hat außerdem aufgezeigt, dass sich Menschen weiterentwickeln und dazulernen können, auch bzw. gerade auch, was die Soft Skills betrifft. Wie beurteilen Sie die soziale Kompetenz junger Menschen heute? Diana Scheuerle: Junge Menschen wachsen heute in einer sich rasant verändernden Welt auf. Die Gesellschaft wandelt sich ständig. Wo finden die jungen Menschen heute noch Stabilität und Beständigkeit, die eigene Familie in der Regel ausgenommen? Werden ihnen noch Werte vermittelt und wenn ja welche und von wem? Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es, wie vermutlich in jeder Generation, junge Menschen gibt, die bereits eine relativ hohe Sozialkompetenz mitbringen, dass es aber auch viele junge Menschen gibt, denen es an Selbstvertrauen und einer guten Kommunikationsfähigkeit mangelt. Wir beobachten schon länger, dass die Informationsvermittlung über elektronische Medien leider oft auch ein Zurückdrängen zwischenmenschlicher Kommunikation mit sich bringt. Es gibt viele Gründe, warum wir dafür plädieren, dass die Eltern und auch die Schulen, als Bildungsträger, stärker ihrer Verantwortung nachkommen sollten, um die sozialen Kompetenzen der jungen Menschen zu stärken. Das könnte Sie auch interessieren: »Man sollte nie einen Bewerber nur nach dem Zeugnis beurteilen.« Ein Interview mit Unternehmensberater Klaus Steinseifer.  »Mehr als nur das Handwerk beherrschen« in Mappe 1/2020. 
Lesen Sie weiter in
5
Foto: manuta/Adobe Stock
Kleine
Zurück
Speichern
Nach oben