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12. Juni 2018
Redaktion
Farbgestaltung

Saubere Farbkanten ohne Abkleben

Die Wege zum Ziel sind vielfältig, aber nicht immer werden alle genutzt. Der am häufigsten beschrittene Weg zur sauberen Farbkante ist das Abkleben. Aber auch scharfe Farbkanten ohne Abkleben sind möglich. In unserer Mappe-Technik zeigen wir Ihnen worauf Sie achten müssen.
Saubere
Foto: Joachim Propfe

Bei einer aufwendigen Farbgestaltung mit mehr als einer Farbe, müssen auch die Farbkanten scharf sein, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen. Die Hilfsmittelindustrie bietet jede Menge hochwertige Klebebänder für die vielfältigsten Anwendungsbereiche an und versucht, es dem Anwender so einfach wie möglich zu machen. So gut wie die Klebebänder auch sein mögen, am Ende bekommt man auch hier nur ein gutes Ergebnis, wenn die Bänder fachgerecht und vor allem sorgfältig angewendet werden. Dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass es die Alternative gibt ohne Klebeband zu arbeiten, was in bestimmten Fällen auch vorteilhaft sein kann. So zum Beispiel, wenn Bauteile wie ein Sicherungskasten nur wenige Millimeter aus der Wandfläche herausstehen und das Abkleben mehr Zeit in Anspruch nehmen würde als das Beschneiden mit geübter Hand.

Mit dem richtigen Werkzeug zur sauberen Farbkante

Vor allem auf sehr rauen oder unebenen Untergründen bleibt keine andere Möglichkeit, als zu Pinsel und Bürste zu greifen. Solche mit dichtem Besatz, ganz gleich ob Natur- oder Kunstfaser, eignen sich bestens für das Beschneiden ohne Klebeband. Heizkörperpinsel verschiedener Größen, flache Lackierpinsel oder ovale Fassadenbürsten mit langem Besatz gleiten gut über den Untergrund und erzeugen saubere Farbkanten.

Gründlich vorbereiten: Viskosität prüfen

Neben dem Werkzeug ist die Viskosität des Anstrichmittels entscheidend. Gerade Wandfarben jeglicher Art müssen zur Verarbeitung mit dem Pinsel etwas dünnflüssiger eingestellt werden, bei den meisten Lacken ist kein Verdünnen nötig. Je nach Farbe schwankt die Zugabe von Wasser, um die optimale Viskosität zu erreichen. Sinnvoll ist es, das Wasser nur in kleinen Mengen zuzugeben und nach dem Verrühren auf einem Stück Raufaser, Flies oder einer Mustertafel eine Probe zu streichen, um die Viskosität zu überprüfen. Am besten sollte dies mit dem Werkzeug geschehen, das auch auf der Wand benutzt werden soll.

Exakte Kanten und Ecken

Das Ausführen einer Farbkante mit einer Bürste oder einem anderen dicken Pinsel ist Übungssache, je öfter, desto besser und vor allem schneller geht es. Für ein perfektes Ergebnis ist ein möglichst deckender und gleichmäßiger Farbauftrag entscheidend. Zudem kommt es auf die richtige Pinselhaltung an. Egal, ob in einer Raumecke oder auf der Fläche, der Pinsel oder die Bürsten werden immer von der Farbkante weg geneigt, so bleibt der Blick auf den Arbeitsbereich frei. Setzt man einen Sockel oder ein Fries mit einer anderen Farbe ab, benötigt man eine Trennlinie. Außer einer Schlagschnur kann dazu beispielsweise entlang einer Wasserwaage ein Bleistiftstrich gezogen werden. Das Abschnüren mit dem Laser bietet den Vorteil, dass weder Pigment noch Graphit auf den Untergrund gelangen, was vor allem bei hellen Farbtönen zu Verunreinigungen der Kante führen kann.

Scharfe Linien ziehen

Zum Linieren auf der Wand eignen sich Abtönfarben am wenigsten. Sie sind vergleichsweise grob pigmentiert und laufen daher nicht besonders gut aus dem Pinsel. Besser sind Künstler-Acrylfarben, deren fein vermahlene Pigmente für einen besseren Farbfluss sorgen und außerdem wesentlich leuchtkräftiger sind. Man muss nicht die Spitzenqualität nehmen, eine mittlere Qualitätsstufe, ganz gleich von welchem Hersteller genügt. Hervorragende Eigenschaften bezüglich des Ziehens besitzt übrigens die wohl noch aus Schulzeiten bekannte Plakafarbe, die man ebenfalls im Künstlerbedarf oder im gut sortierten Schreibwarenhandel bekommt.

Foto: manuta/Adobe Stock
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